Insubordination und Kooptation
Dienstag, 02.12.2025
Insubordination scheint in praktisch allen Sprachen der Welt vorzukommen. Aus dem Deutschen gibt es folgende Beispiele: (1) Dass ich dich hier treffen würde! (2) Wie du das nur machst! Während Evans sowie die meisten Linguist*innen seither bei solchen Insubordinationen jeweils davon ausgehen, dass sie durch Auslassen einer Matrix (wie bei (1) z. B. “Es wäre schön, (wenn …)” oder “Ich wäre froh, (wenn …)”) zustandegekommen sind, scheint für das Verständnis von Insubordination zentral, dass dadurch jeweils mehr ausgedrückt wird, als man durch irgendeine Matrix ausdrücken könnte. Dass es bei Insubordination weniger darum geht, was (oder dass etwas) ausgelassen wird, sondern vielmehr darum, dass eine Konstruktion von der Ebene der Satzstruktur auf die Ebene des DIskurses übertragen wird, wird auch durch den Begriff der “cooptation” (“Umnutzung”) gestützt. In diesem Seminar schauen wir, wie formal scheinbar abhängige, durch die Prosodie jedoch als unabhängig markierte Konstruktionen in verschiedenen Sprachen der Welt umgenutzt bzw. “kooptiert” werden.
Veranstaltungsart: | Vorlesung/Seminar |
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Dozierende(r): | Marius Zemp |
02.12.2025: | 16:15 - 18:00 |
Ort: |
Unitobler Lerchenweg 36 3012 Bern 1. UG, F -103 |
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