Kunstgeschichte

Gebräuche, Mode und Gewänder. Kostümbücher im frühneuzeitlichen Europa

Mittwoch, 06.12.2023

»Kleider machen Leute«. Auf kaum eine Epoche trifft dieser Novellentitel von Gottfried Keller besser zu als auf die frühe Neuzeit. Kleidung war nicht nur Ausdruck sozialer Identität und nationaler Zugehörigkeit, sondern diente auch der Darstellung individuellen Wohlstands und Erfolgs. Die Bedeutung, die dem Wissen um (fremde) Sitten, Kleidungsgewohnheiten und Mode in den Gesellschaften der Renaissance zukam, findet ihren beredten Ausdruck in den Kostümbüchern dieser Zeit. Die im 16. Jahrhundert aufkommenden gedruckten und handschriftlichen Kostümbücher erlauben Einblicke in ganz unterschiedliche Themenfelder. Fragen der Zirkulation von Motiv- und Bildwissen lassen sich an ihnen ebenso verfolgen wie vormoderne Konstruktionen von Fremdheit, Geschlechterdiskurse oder das Verhältnis von Individualität und Kollektivität. Diesen und anderen Fragen wollen wir anhand ausgewählter Exemplare solcher Kostümbücher, die beispielsweise in Venedig, Frankfurt, Basel oder Konstantinopel entstanden, nachgehen. Das Proseminar legt besonderen Wert auf die Einübung grundlegender Fähigkeiten der Bildbeschreibung und -analyse sowie auf die Vermittlung kunsthistorischen Handwerkszeugs.

Veranstaltungsart:Vorlesung/Seminar
Dozierende(r): Dr. N. Kölmel
06.12.2023:12:15 - 13:45
Ort: Uni Mittelstrasse
Mittelstrasse 43
3012 Bern
3. Etage, HR 324

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