Interreligiöse Studien

«Memorial für die Opfer des Nationalsozialismus»: Debatten um die Holocausterinnerung in der Schweiz

Mittwoch, 06.12.2023

Im Mai 2023 beschloss der Bundesrat in Bern ein Denkmal zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus zu errichten. Damit konkretisiert sich mit einem "Mémorial" eine bis anhin zivilgesellschaftliche und wissenschaftliche Debatte, wie die Schweiz den Opfern des nationalsozialistischen Deutschen Reiches zwischen 1933 und 1945 gedenken soll. Die Frage der Erinnerung an die Verbrechen Nazi-Deutschlands und deren historische und gesellschaftliche Aufarbeitung begleiten die Schweizer Öffentlichkeit seit Jahrzehnten. Das Seminar soll diese Debatten, die bereits während des Zweiten Weltkriegs einsetzten und bis in die Gegenart andauern, nachvollziehen und analysieren. Zu diesem Zweck werden wissenschaftliche aber auch belletristische Texte sowie Memoiren beigezogen werden. Zudem sollen auch audiovisuelle Quellen (bspw. Interviews mit Zeitzeugen) im Seminar verwendet werden. Ebenfalls berücksichtigt werden bereits bestehende Erinnerungsorte wie beispielsweise Stolpersteine und Museen. Um die Entwicklung der Schweizer Erinnerungskultur besser einordnen zu können, soll der Umgang mit den Verbrechen des Nationalsozialismus auch international analysiert werden. Dabei steht der Holocaust, der deutsche Völkermord an den Juden Europas, im Vordergrund. Es sollen aber auch Erinnerungsdiskurse an weiterere Opfergruppen, wie beispielsweise Sinti und Roma, „Asoziale“ und Homosexuelle thematisiert werden.

Veranstaltungsart:	Vorlesung/Seminar
Dozierende(r):	Dr. Daniel Gerson
06.12.2023:	16:15 - 18:00
Ort:	Unitobler Lerchenweg 36 3012 Bern F-103

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